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"Es lohnt sich in mehrfacher Hinsicht, Vertrauen zu haben!"

Festsaal, Plenum
Sonntag, 3. Januar 2021

"Es lohnt sich in mehrfacher Hinsicht, Vertrauen zu haben!"

Vor einigen Wochen fand in Wien unsere 6. ordentliche Generalversammlung statt. Um das wegen Covid-19 abgesagte Rahmenprogramm und damit die fehlende Möglichkeit zum informellen Austausch zumindest ein wenig zu kompensieren, gab es in der offiziellen Tagesordnung mehr Raum für Wortmeldungen aus dem Kreis der anwesenden Genossenschafter*innen. Monika Erber aus Wien überraschte uns mit einer begeisterten und sehr informativen Rückmeldung zum Gemeinwohlkonto. Wir durften sie nachträglich nochmal zum Interview bitten.

 

Liebe Monika, du hast bei unserer Generalversammlung ja ein leidenschaftliches Plädoyer für das Gemeinwohlkonto abgelegt, es ist nur so aus dir herausgesprudelt ... Warum?

Bei der Gründung unserer Genossenschaft für Gemeinwohl stand im Vordergrund die Gründung einer Bank für Gemeinwohl. Da die Umsetzung dieses Vorhabens vorerst am – zu erwartenden – Widerstand der FMA gescheitert ist, war für uns Genossenschafts-Mitglieder als erstes Etappenziel wichtig, ein Gemeinwohlkonto schaffen zu können. Dieses Ziel haben wir dank all der engagierten Mitarbeiter, Aufsichtsräte, Vorstände, Anwälte in unserer Genossenschaft zu meiner großen Freude sehr rasch erreicht und im Umweltcenter der Raiffeisenbank Gunskirchen einen verlässlichen Partner gefunden für die Umsetzung unseres Vorhabens.

 

Was lag für mich also näher, als sofort ein Gemeinwohlkonto zu errichten? Ich war davon so begeistert, dass ich mich unverzüglich nach Bekanntwerden dieser Möglichkeit im Mai 2019 mit der Raiffeisenbank Gunskirchen in Verbindung setzte, um zu erfahren, dass der Umstieg von meiner alten Bank auf mein künftiges Gemeinwohlkonto bei Raiffeisen unkompliziert und einfach erledigt werden würde.

 

Wie ist dieser Bankwechsel dann vonstatten gegangen?

Der für mich zuständige Berater war Herr Markus Wimmer (den ich sehr empfehlen kann). Er sandte mir alle erforderlichen Unterlagen zu, die ich zu unterzeichnen hatte, um einen reibungslosen Bankwechsel durchführen zu können (innerhalb von 5 Wochen), und um alle meine Abbuchungen, Daueraufträge usw. übernehmen zu können. ALLE Stellen, mit denen ich über mein Konto in Verbindung stand, wurden über meinen Kontowechsel informiert, ich erhielt von allen diesen Stellen eine schriftliche Rückmeldung über die Info von Raiffeisen und Bestätigung der Kenntnisnahme meiner neuen Kontoverbindung. Ich konnte einfach zusehen, dass ALLES für mich erledigt wurde. Habe selten so einen Komfort erlebt!

 

Sogar die Auflösung meiner Konten bei meiner früheren Bank wurde von Herrn Wimmer übernommen. Die Bank wurde verpflichtet, bis zum vereinbarten Stichtag alles, was noch erforderlich war, an Gunskirchen zu senden. Ich musste nicht einmal mehr persönlich zum Bankschalter, um den Wechsel bekanntzugeben!

 

Und die anfängliche Sorge, dass ich künftig nur mehr mittels Telebanking über mein Konto verfügen kann (bin nicht sehr Internet-affin), hat sich auch als unnötig erwiesen. In Gunskirchen war mein Bank-Betreuer immer erreichbar, wenn ich Anlaufschwierigkeiten hatte bei der Verwaltung meines Kontos.

 

Aufgrund dieser positiven Erfahrungen möchte ich an alle Genossenschafts-Mitglieder appellieren, die den Umstieg auf das Gemeinwohlkonto noch nicht gewagt haben – aus welchen Gründen auch immer –, diese großartige Möglichkeit zu nutzen, um mit unserem Geld Gutes zu bewirken und Nachhaltigkeit zu fördern. Das war ja schließlich unser Beweggrund, eine Gemeinwohlbank zu gründen – ein wichtiger großer Schritt ist schon gelungen mit dem Gemeinwohlkonto und einem vertrauenswürdigen Bank-Partner. Und es ist für mich belanglos, ob die Bank in Oberösterreich ist, ob sie Raiffeisen heißt ...
Nicht zu vergessen, dass jedes weitere Gemeinwohlkonto Provisionszahlungen für unsere Genossenschaft bedeutet. Es lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht, mutig und zuversichtlich zu sein und Vertrauen zu haben. Und es ist wichtig, dass wir viele sind, um in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit zu erreichen.

 

Du bist schon seit 2017 Mitglied in der Genossenschaft für Gemeinwohl und trägst damit wesentlich dazu bei, ihre Strukturen zu erhalten und zu stärken. Wie geht's dir damit, Teil dieser Gemeinschaft zu sein?

Ich bin Jahrgang 1952, seit 2017 Mitglied in der Genossenschaft für Gemeinwohl und bin glücklich und zufrieden, Teil dieser Gemeinschaft sein zu dürfen. In Zeiten wie diesen erachte ich es als unglaublich wichtig, mit unserer Genossenschaft für Gemeinwohl ein Gegenpol zu sein zu den ausufernden Wirtschaftsinteressen, den Spekulationen und der maßlosen Gier, die Umwelt, Tiere und Menschen ausbeuten und zerstören.

 

Danke!