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7-Zwetschken-Hof: Zwei Jahre nach dem Crowdfunding

Kinderhände Montessori Material
Dienstag, 12. April 2022

7-Zwetschken-Hof: Zwei Jahre nach dem Crowdfunding

Im August 2020 konnte der Hof zu den 7 Zwetschken erfolgreich seine Kampagne im Crowdfunding für Gemeinwohl beenden: 28.545 Euro waren für die Ausstattung des Montessorihauses in Gerasdorf am Steinfeld (NÖ) zusammengekommen. Zwei Jahre später antwortet die Gründerin Edina Camus auf die Fragen von Carolin Nemeth-Wallitzky, wie sich das Projekt seither entwickelt hat.

 

Wie verliefen die ersten eineinhalb Jahre des Montessori Kinderhauses? Was gibt es Neues zu berichten?

Nach dem Start mit fünf Kindern und einem raschen Anstieg gegen Ende des ersten Jahres befinden wir uns momentan bei einer Kinderzahl von zwölf 3-6jährigen. Vergangen Sommer wurde ein großes und buntes Sommerfest am Hof zu den 7 Zwetschken veranstaltet: nachgeholte Eröffnungsfeier, ein Dankesagen für den guten Start und das viele Erreichte. Ein Team von fünf Personen hat sich gebildet – mit unterschiedlichen Talenten und Qualitäten: So haben einerseits u.a. Malspiel, Italienisch, Tischlerarbeiten und szenisches Spiel im Kinderhaus ihren Platz. Andererseits konnte ich mich als Gründerin beruhigt zum Mutterschutz und zur Geburt meiner dritten Tochter zurückziehen. Aktuell machen wir Pläne für den Ausbau einer Montessori Schule (Primaria).

 

 

Welche Erlebnisse mit den Kindern haben euch in eurem Konzept bestärkt?

Auf dem Bauernhof ist viel zu entdecken, was zum Staunen und Fragen anregt: zum Beispiel Geburt und Tod eines Tieres. Auch Kinder mit vielen Ängsten finden hier ihren Weg und haben Zeit, sich zu entwickeln. Sie fühlen sich wohl, oft zum Erstaunen ihrer Eltern. Es ist schön zu beobachten, wie sich die Kinder in Tätigkeiten vertiefen und dadurch ihre Umgebung vergessen. Bei den regelmäßigen Wald- und Wiesentagen finden die Kinder immer wieder in der Natur etwas zum Spielen und zum Tun. Im Umgang miteinander entwickeln sich soziale Kompetenzen: Die Kinder finden bei Problemen zunehmend selbst Lösungen im Umgang mit Konflikten.

Welche Möglichkeiten haben sich durch das Crowdfunding ergeben?

Zum einen sind wir sehr froh über den Sonnenschutz im Wintergarten, den wir vor allem im Frühling nutzen – zum Vorziehen der Pflanzen. Die tolle Ausstattung an Montessori-Material ermöglicht ein wirklich qualitatives Arbeiten auf hohem Niveau. Vergangenes Semester fand dazu für die Eltern und das Team ein Montessori-Intensivseminar im Kinderhaus statt.
Mit den sozialen Plattformen, die wir für das Crowdfunding installiert haben, hat sich unser Bekanntenkreis enorm erweitert. Gleichzeitig ermöglichen sie auch, einen Einblick in den Alltag des Kinderhauses zu bekommen, durch die dort geposteten regelmäßigen Beiträge.

 

 

Wie habt ihr es erlebt, eure Unterstützer*innen beim Einlösen ihrer Gegenleistungen kennen zu lernen?

Die meisten Gegenleistungen und Produkte des Bauernhofs – die durch das Crowdfunding marketing- und verpackungsmäßig auf ein hohes Niveau gehoben wurden – wurden per Post und als Gutschein verschickt. Nur ein paar wenige konnten wir beim Einlösen z.B. bei einer Kräuterwanderung, einem Käsekurs oder einem Tag in der Hängematte besser oder neu kennenlernen.

Eure Crowdfunding-Kampagne bei Crowdfunding für Gemeinwohl war sehr erfolgreich. Welche Tipps möchtest du anderen geben, die so eine Kampagne für ihr eigenes Projekt in Betracht ziehen?

 

  • den eigenen Freundeskreis und Bekanntenkreis aktivieren.
  • ein professionelles Video ist essentiell
  • gute Fotos und persönliche Stories in den sozialen Medien
  • nicht alles alleine schaffen (müssen)
  • Unterstützer*innen für den Arbeitsaufwand (der Gegenleistungen) organisieren

 

Danke!