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Geld gemeinsam gestalten – mit Antares Reisky

Portrait Antares Reisky
Mittwoch, 7. Dezember 2022

Geld gemeinsam gestalten – mit Antares Reisky

Antares Reisky ist seit 2017 Mitglied der Genossenschaft für Gemeinwohl. Sie lebt in Hamburg und ist als Kommunikationswissenschafterin, IT Consultant und Facilitatorin tätig. Als solche bringt sie sich auch in der Initiative Geld Neu Denken ein, die – unter anderen – aus dem ersten Online-Kompaktkurs "Geld & Demokratie" mit Christian Felber hervorging (jetzt aktuell: Markt & Demokratie). Sie wird dort mit ihrer Professionalität, kombiniert mit viel Lebenserfahrung und Geistesgegenwart, sehr wertgeschätzt.

 

Antares, was bedeutet Geld für dich?

 

Geld ist für mich ein Tauschmittel. Im Grunde ein Papier, auf dem eine Zahl steht. Man hat sich darüber verständigt, dass dieser Zahl, bzw. dem Stück Papier ein gewisser Wert zugesprochen wird, für den ich einen entsprechenden Gegenwert verlangen kann. Das Papier an sich hat ja nur einen Wert von ein paar Cent. Es ist sehr beruhigend, wenn man es hat und sich keine Sorgen über den nächsten Monat machen muss, aber man sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass man es am Ende des Tages nicht essen kann und auch Gesundheit nur bedingt dafür kaufen kann. Und wahre Freundschaften schon gar nicht.

 

Was bedeutet Gemeinwohl für dich?

 

Gemeinwohl bedeutet für mich, dass ich mich so verhalte, bzw. versuche mich so zu verhalten, dass es möglichst allen Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung, aber auch in einem weiterem Umfeld und im weitesten Sinne der Weltgemeinschaft, gut geht. Dazu gehört nicht nur mein Konsumverhalten, sondern auch eine wertschätzende Haltung allen Menschen und Lebewesen gegenüber.

 

Dürfen wir etwas mehr über dich erfahren, und warum du dich mit der Genossenschaft für Gemeinwohl für einen Wandel im Geld- und Finanzsystem engagierst?

 

Das Finanzsystem ist einer der größten Hebel, wenn nicht DER größte, um den bestehenden Herausforderungen zu begegnen. Es basiert auf dem Prinzip von unendlichem Wachstum, was bei endlichen Ressourcen ein klarer Widerspruch ist, den auch schon Adam Smith angemerkt hat. Nur hat offensichtlich kaum jemand den zweiten Teil seiner Abhandlung gelesen. Und die Finanzkrise hat deutlich gezeigt, wie weit sich die Finanzwirtschaft schon von der Realwirtschaft wegbewegt hat. Wir brauchen ein System, von dem wir heute noch nicht wissen, wie es aussehen kann. Es gibt viele Ideen und Lösungsansätze, die es gilt zusammenzuführen und mit den beteiligten Stakeholdern ein System zu entwickeln, das langfristig funktioniert und das Gemeinwohl aller Menschen und Lebewesen im Fokus hat. Daher ist es mir auch wichtig, die Initiative "Geld Neu Denken" mit zu unterstützen.